Unser Ziel:
Ein lückenloses und sicheres Radverbindungsnetz für alle in Mainz…
Was bedeutet Mapathon?
Bei einem Mapathon kommen fahrradinteressierte Menschen aus einer Stadt oder Kommune zusammen, um ein Radverkehrsnetz zu erarbeiten und auf dem Stadtplan grafisch darzustellen. (aus dem ADFC-Handbuch zur zivilgesellschaftlichen Erarbeitung eines Radnetzes für Alle, Dez. 2020).
Was ist der Mainzer Mapathon?
Im Rahmen des Projekts ‚Mapathon Mainz‘ wurde von Dezember 2020 bis Mai 2021 ein stadtteilübergreifendes Radverbindungsnetz für die Stadt Mainz konzipiert. Dieses Radwegenetz wurde gemeinsam mit über 120 Radfahrer*innen aus Mainz, dem Mainzer Radfahrforum und allen zugehörigen Vereinen erstellt. Die dabei konzipierten Routen sollten mindestens drei Stadtteile mitenander verbinden. Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:
Die Vollbildanzeige kann über das [ ] Symbol in der Karte gestartet werden. Weitere Informationen zur Karte finden sich hier.
Hinweis: Bei dieser Karte handelt es sich um die 2. Fortschreibung der Mapathon-Karte auf Grundlage der Routenbefahrungen.
Der Vorschlag des Radwegenetzes wurde dem Oberbürgermeister sowie der Stadtverwaltung am 05.05.2021 offiziell übergeben.
Seitdem haben ein gutes Dutzend Aktive der im Mainzer Radfahrforum zusammengeschlossenen Verbände alle vorgeschlagenen 17 Routen und 40 Lückenschlüsse systematisch befahren, den Istzustand aufgenommen und dabei ca. 300 Gefahrstellen identifiziert und ca. 600 Maßnahmenvorschläge formuliert. Die Ergebnisdokumentation finden Sie hier.
Die Umsetzung eines solchen Radverbindungsnetzes durch die Stadt Mainz wäre ein großer Schritt in Richtung einer sicheren, komfortablen und intuitiven Radinfrastruktur für alle Nutzer*innen (egal ob jung, alt, Familie, Tourist, Pendler oder Gelegenheitsfahrer*in). So würde der Radverkehr in Mainz effektiv gefördert und die Stadt Mainz käme ihren Umwelt- und Verkehrszielen einen großen Schritt näher.
Durch die Beteiligung und Unterstützung der verschiedenen Vereine und der Bürger*innen aus Mainz konnten viele Wünsche und Erfahrungen einfließen.
Lasst uns Mainz gemeinsam zu einer Fahrradstadt machen!
Radwege sind kein Stückwerk!
Es gibt aktuell sehr viele gute Argumente für die Planung eines Radwegenetzes in Mainz:
- Durch ein geschlossenes Radwegenetz wird das Radfahren in Mainz deutlich attraktiver. Nur durch ein durchdachtes Radwegenetz können schon bestehende Verbindungen auf zukünftige Verbindungen abgestimmt werden. Bei anfallenden Baumaßnahmen sollen die Bedürfnisse für zukünftige Radverbindungen bereits berücksichtigt werden.
- Es ermöglicht eine durchgängige und sinnvolle Beschilderung von Zielen in der Stadt.
- Die Bunderegierung hat die Vorteile eines Radwegenetzes im Rahmen des Klimapaketes erkannt und fördert deshalb die „Realisierung von Radwegenetzen“ (Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung, Punkt 3.4.3.3 Seite 69)
- Für die Stadt Mainz existiert derzeit (zumindest öffentlich) weder eine aktuelle Karte mit eingezeichneten Radverbindungen, noch ein Plan für ein zukünftiges Radwegenetz.
Mit dem Mapathon haben wir alle gemeinsam die Chance ein solches zu entwerfen und den Radverkehr in Mainz nachhaltig mitzugestalten.
Wer war am Mapathon-Projekt beteiligt?
Das Projekt „Mapathon“ wird gemeinsam von dem neu-gegründeten Mainzer Radfahrforum getragen. Mit dabei sind somit die Verkehrsverbände Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Mainz-Bingen e.V. und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Rheinhessen e.V. sowie die Umweltorganisationen Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Mainz-Stadt , Greenpeace Mainz-Wiesbaden, der NABU – Naturschutzbund Mainz und Umgebung e.V., Scientists4Future Mainz und Parents for Future Mainz.
Die Leitung des Projektes liegt dabei in den Händen des ADFC Mainz-Bingen, welcher das Projekt im Dezember 2020 gestartet hat.
Wie funktioniert das Projekt Mapathon?
Das Projekt Mapathon lief insgesamt in fünf Phasen ab.
In der ersten Phase „Vorbereitung“ wurden die Verantwortlichkeiten geklärt und die Voraussetzungen für das Projekt geschaffen. Anschließend fanden in der zweiten Phase „Mapathon“ Sitzungen mit verschiedenen Teilnehmer*innen statt, um gemeinsam die Karte eines Radwegenetzes zu entwerfen bzw. immer weiter zu verbessern. Hierbei wurden Sitzungen mit den beteiligten Organisationen sowie öffentliche Sitzungen veranstaltet. In der dritten Phase wurden die vorläufigen Ergebnisse präsentiert und Feedback von allen Mapathon-Interessierten wurde aufgenommen und eingearbeitet. In der vierten Phase wurden die Ergebnisse veröffentlicht und an die Stadt-Politik übergeben. In der fünften Phase wurden die vorgeschlagenen Routen befahren, der Istzustand aufgenommen und Maßnahmenvorschläge erarbeitet.
Wir haben die fünf Phasen mittlerweile abgeschlossen und die Ergebnisse der Stadtverwaltung ausgehändigt. Nun liegt es im wahrsten Sinne des Worte in der Hand der Stadt das Radverbindungsnetz umzusetzen.
Ganz fertig ist das Projekt aber natürlich noch nicht, denn die Radverbindungen sind in der Stadt ja noch nicht zu sehen. Jetzt geht es darum, die Umsetzung zu beobachten und die Stadt bei der Umsetzung zu unterstützen.
Die Ergebnisse stehen unter Materialien zum Download zur Verfügung.
Eine Karte sagt mehr als 1000 Worte
Ein Radwegenetz lässt sich am besten anhand einer Karte darstellen – als ausformulierter Text würde es sicherlich mehrere hundert Seiten beanspruchen. Wir nutzen deshalb das online-tool uMap, welches auf openstreetmaps beruht. Dort sind alle wichtigen Ziele und Quellen in eine Karte von Mainz eingetragen und die gewünschten Hauptradverbindungen für Mainz dargestellt.
Da an dieser Karte sehr viele Mainzer*innen gemeinsam arbeiteten, wurden recht klare Regelungen bezüglich der Eintragungen getroffen. Alle Definitionen und Kriterien an Verbindungen und Ziele werden auf der Seite der Karte noch einmal präzise dargestellt.
Zur Karte gelangen Sie hier.
Wenn Sie Anregungen oder Fragen zur Karte haben, so freuen wir uns jederzeit über eine Nachricht an mapathon@adfc-mainz.de.
Wie soll Radinfrastruktur gestaltet sein?
Das wichtigste an Radverbindungen ist, dass sie gerne und viel genutzt werden – denn damit wird der Radverkehr am besten gefördert. Damit Radwege gerne genutzt werden, müssen sie vor allem die drei Kriterien, Sicherheit, Direktheit und Komfort, erfüllen. Genauer, sollten folgende Punkte eingehalten werden:
- Sicherheit:
- Fahrräder, Fußgänger*innen und Kfz-Fahrzeuge sollen getrennt geführt werden. Eine gemeinsame Führung ist nur sinnvoll, wenn folgende 4 Bedingungen gleichzeitig gegeben sind:
- Es herrscht ein Tempolimit von max. 30km/h
- Es herrscht ein geringes Kfz-Verkehrsaufkommen
- Deutliche Kennzeichnungen, dass Fahrräder auf der Straße fahren (z.B. durch Fahrradstraße-Beschilderung oder Piktogramme) sind vorhanden
- Parkende Autos gefährden Radfahrer*innen nicht
- Kreuzungen sind sicher gestaltet
- Strecken, die häufig nachts befahren werden, sind beleuchtet
- Fahrräder, Fußgänger*innen und Kfz-Fahrzeuge sollen getrennt geführt werden. Eine gemeinsame Führung ist nur sinnvoll, wenn folgende 4 Bedingungen gleichzeitig gegeben sind:
- Direktheit:
- Routen werden direkt d.h. ohne Umwege geführt
- Routen sind lückenlos gestaltet
- Routen sind durchgehend beschildert
- Komfort:
- Breite dem Verkehrsaufkommen angemessen
- Sicherer Belag, ohne Wurzeln und Schlaglöcher
Mit Radfahrstreifen, getrennten Radwegen, Fahrradstraßen oder Fahrradbrücken/-tunnels gibt es diverse Möglichkeiten Radinfrastruktur attraktiv zu gestalten. Je nach Verkehrsaufkommen, Budget und Platz muss die beste Lösung gefunden werden. Das genaue Beschreiben der Umsetzung der einzelnen Strecken im wünschenswerten Radwegenetz war nicht Teil des Mapathon-Projektes. Dies ist die Aufgabe der Stadt(-verwaltung) und professioneller Planer*innen.
Richtlinien und Darstellungen, wie Radwege im Optimalfall angelegt werden sollten, finden sich in dem Booklet
„So geht Verkehrswende“ des ADFC Bundesverbandes und in den Qualitätsstandards und Musterlösungen des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
Welche Strecken haben die höchste Priorität bei der Umsetzung?
Eine Priorisierung der Strecken, welche im Rahmen des Mapathon Projektes konzipiert werden, ist nicht ganz einfach, da verschiedene Aspekte zu einer Beurteilung herangezogen werden müssen. Der wichtigste Aspekt ist hierbei die heutige Auslastung und künftig erwartete Auslastung der Verbindung. Umso mehr Radfahrer*innen die Verbindung nutzen desto größer ist auch die Dringlichkeit. Aber auch andere Aspekte spielen eine Rolle. Beispielsweise gesetzliche Vorgaben oder der Aufwand zur Umgestaltung der Verbindungen. Aus diesen Gründen ist auch die Priorisierung der einzelnen Strecke nicht die Aufgabe des Mapathons, sondern muss von Experten in Zusammenarbeit mit Bürger*innen und der Verwaltung vorgenommen werden.