Unser Ziel:
Ein lückenloses und sicheres Radwegenetz für alle in Mainz…
 

 Eine gute Zwischennachricht vom 4.4.23:
Die Hindenburgstraße ist zur Fahrradstraße geworden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die gelbe Mapathon-Route M11 (hier zur Karte) umzusetzen!

Was ist der Mainzer Mapathon?

Im Rahmen des Projekts ‚Mapathon Mainz‘ wurde von Dezember 2020 bis Mai 2021 ein Hauptradwegenetz für die Stadt Mainz konzipiert. Dieses Radwegenetz wurde gemeinsam mit über 120 Radfahrer*innen aus Mainz, dem Mainzer Radfahrforum und allen zugehörigen Vereinen erstellt und sieht folgendermaßen aus:

Die Vollbildanzeige kann über das [   ] Symbol in der Karte gestartet werden. Weitere Informationen zur Karte finden sich hier.

Hinweis: Bei dieser Karte handelt es sich um die 1. Fortschreibung der Mapathon-Karte auf Grundlage der ersten Routenbefahrungen.

Der Vorschlag des Radwegenetzes wurde dem Oberbürgermeister sowie der Stadtverwaltung am  05.05.2021 offiziell übergeben.

Nach einer Umsetzung eines solchen Radwegenetzes durch die Stadt Mainz, könnte es dem Anspruch einer sicheren, komfortablen und intuitiven Radinfrastruktur für alle Nutzer*innen (egal ob jung, alt, Familie, Tourist, Pendler oder Gelegenheitsfahrer*in) genügen. So würde der Radverkehr in Mainz effektiv gefördert und die Stadt Mainz käme ihren Umwelt- und Verkehrszielen einen großen Schritt näher.

Durch die Beteiligung und Unterstützung der verschiedenen Vereine und der Bürger*innen aus Mainz konnten viele Wünsche und Erfahrungen einfließen, die kein*e Verkehrsplaner*in der Welt liefern kann.
Lasst uns Mainz gemeinsam zu einer Fahrradstadt machen!

 

Radwege sind kein Stückwerk!

Es gibt aktuell sehr viele gute Argumente für die Planung eines Radwegenetzes in Mainz:

  • Durch ein geschlossenes Radwegenetz wird das Radfahren in Mainz deutlich attraktiver. Nur durch ein durchdachtes Radwegenetz können schon bestehende Verbindungen auf zukünftige Verbindungen  abgestimmt werden. Bei anfallenden Baumaßnahmen sollen die Bedürfnisse für zukünftige Radverbindungen bereits berücksichtigt werden.
  • Es ermöglicht eine durchgängige und sinnvolle Beschilderung von Zielen in der Stadt.
  • Die Bunderegierung hat die Vorteile eines Radwegenetzes im Rahmen des Klimapaketes erkannt und fördert deshalb die „Realisierung von Radwegenetzen“ (Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung, Punkt 3.4.3.3 Seite 69)
  • Für die Stadt Mainz existiert derzeit (zumindest öffentlich) weder eine aktuelle Karte mit eingezeichneten Radverbindungen, noch ein Plan für ein zukünftiges Radwegenetz.
    Mit dem Mapathon haben wir alle gemeinsam die Chance ein solches zu entwerfen und den Radverkehr in Mainz nachhaltig mitzugestalten.
Weder Radnetze noch Straßenbahnnetze sollten Lücken in Verbindungen aufweisen.

Was ist Mapathon?

In dem Wort „Mapathon“ verbergen sich die beiden wichtigsten Eigenschaften des Projektes. Diese sind das Thema Karte (engl. „Map“), sowie das Vorhaben, gemeinsam möglichst schnell etwas zu erreichen („Marathon“, „Hackathon“).

Die Idee Fahrradnetze im Rahmen eines Mapathon-Projektes zu entwickeln wurde von der Bundeszentrale des ADFC im Jahr 2020 ausgearbeitet. In Mainz haben daraufhin einige Engagierte der Ortsgruppe des ADFC Mainz-Bingen im Dezember 2020 das Projekt gestartet.

 

Wer steckt dahinter?

Das Projekt „Mapathon“ wird gemeinsam von dem neu-gegründeten Mainzer Radfahrforum getragen. Mit dabei sind somit die Verkehrsverbände  Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Mainz-Bingen e.V. und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Rheinhessen e.V. sowie die Umweltorganisationen Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Mainz-Stadt , Greenpeace Mainz-Wiesbaden, der NABU – Naturschutzbund Mainz und Umgebung e.V., Scientists4Future Mainz und Parents for Future Mainz.

Die Leitung des Projektes liegt dabei in den Händen des ADFC Mainz-Bingen, welcher das Projekt im Dezember 2020 gestartet hat.

 

Wie funktioniert das Projekt Mapathon?

Das Projekt Mapathon lief insgesamt in vier Phasen ab.

In der ersten Phase „Vorbereitung“ wurden die Verantwortlichkeiten geklärt und die Voraussetzungen für das Projekt geschaffen. Anschließend fanden in der zweiten Phase „Mapathon“ Sitzungen mit verschiedenen Teilnehmer*innen statt, um gemeinsam die Karte eines Radwegenetzes zu entwerfen bzw. immer weiter zu verbessern. Hierbei wurden Sitzungen mit den beteiligten Organisationen sowie öffentliche Sitzungen veranstaltet. In der dritten Phase wurden die vorläufigen Ergebnisse präsentiert und Feedback von allen Mapathon-Interessierten wurde aufgenommen und eingearbeitet. In der abschließenden vierten Phase wurden die Ergebnisse veröffentlicht und an die Stadt-Politik übergeben.

Wir haben die vier Phasen mittlerweile abgeschlossen und die Ergebnisse der Stadtverwaltung ausgehändigt. Nun liegt es im wahrsten Sinne des Worte in der Hand der Stadt das Radwegenetz umzusetzen.

Ganz fertig ist das Projekt aber natürlich noch nicht, denn die Radverbindungen sind in der Stadt ja noch nicht zu sehen. Jetzt geht es darum die Umsetzung zu beobachten und die Stadt bei der Umsetzung zu unterstützen.

Die Ergebnisse stehen unter Materialien zum Download zur Verfügung.

 

Eine Karte sagt mehr als 1000 Worte

Ein Radwegenetz lässt sich am besten anhand einer Karte darstellen – als ausformulierter Text würde es sicherlich mehrere hundert Seiten beanspruchen. Wir nutzen deshalb das online-tool uMap, welches auf openstreetmaps beruht. Dort sind alle wichtigen Ziele und Quellen in eine Karte von Mainz eingetragen und die gewünschten Hauptradverbindungen für Mainz dargestellt.

Da an dieser Karte sehr viele Mainzer*innen gemeinsam arbeiteten, wurden recht klare Regelungen bezüglich der Eintragungen getroffen. Alle Definitionen und Kriterien an Verbindungen und Ziele werden auf der Seite der Karte noch einmal präzise dargestellt.

Zur Karte gelangen Sie hier.
Wenn Sie Anregungen oder Fragen zur Karte haben, so freuen wir uns jederzeit über eine Nachricht an mapathon@adfc-mainz.de.

 

 

Ausschnitt der Mapathon Karte
 
Wie soll Radinfrastruktur gestaltet sein?

Das wichtigste an Radverbindungen ist, dass sie gerne und viel genutzt werden – denn damit wird der Radverkehr am besten gefördert. Damit Radwege gerne genutzt werden, müssen sie vor allem die drei Kriterien, Sicherheit, Direktheit und Komfort, erfüllen. Genauer, sollten folgende Punkte eingehalten werden:

  • Sicherheit:
    • Fahrräder, Fußgänger*innen und Kfz-Fahrzeuge sollen getrennt geführt werden. Eine gemeinsame Führung ist nur sinnvoll, wenn folgende 4 Bedingungen gleichzeitig gegeben sind:
      • Es herrscht ein Tempolimit von max. 30km/h
      • Es herrscht ein geringes Kfz-Verkehrsaufkommen
      • Deutliche Kennzeichnungen, dass Fahrräder auf der Straße fahren (z.B. durch Fahrradstraße-Beschilderung oder Piktogramme) sind vorhanden
      • Parkende Autos gefährden Radfahrer*innen nicht
    • Kreuzungen sind sicher gestaltet
    • Strecken, die häufig nachts befahren werden, sind beleuchtet
  • Direktheit:
    • Routen werden direkt d.h. ohne Umwege geführt
    • Routen sind lückenlos gestaltet
    • Routen sind durchgehend beschildert
  • Komfort:
    • Breite dem Verkehrsaufkommen angemessen
    • Sicherer Belag, ohne Wurzeln und Schlaglöcher

Mit Radfahrstreifen, getrennten Radwegen, Fahrradstraßen oder Fahrradbrücken/-tunnels gibt es diverse Möglichkeiten Radinfrastruktur attraktiv zu gestalten. Je nach Verkehrsaufkommen, Budget und Platz muss die beste Lösung gefunden werden. Das genaue Beschreiben der Umsetzung der einzelnen Strecken im wünschenswerten Radwegenetz war nicht Teil des Mapathon-Projektes. Dies ist die Aufgabe der Stadt(-verwaltung) und professioneller Planer*innen.
Richtlinien und Darstellungen, wie Radwege im Optimalfall angelegt werden sollten, finden sich in dem Booklet
 „So geht Verkehrswende“ des ADFC Bundesverbandes und in den Qualitätsstandards und Musterlösungen des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.

Welche Strecken haben die höchste Priorität bei der Umsetzung?

Eine Priorisierung der Strecken, welche im Rahmen des Mapathon Projektes konzipiert werden, ist nicht ganz einfach, da verschiedene Aspekte zu einer Beurteilung  herangezogen werden müssen. Der wichtigste Aspekt ist hierbei die heutige Auslastung und künftig erwartete Auslastung der Verbindung. Umso mehr Radfahrer*innen die Verbindung nutzen desto größer ist auch die Dringlichkeit. Aber auch andere Aspekte spielen eine Rolle. Beispielsweise gesetzliche Vorgaben oder der Aufwand  zur Umgestaltung der Verbindungen. Aus diesen Gründen ist auch die Priorisierung der einzelnen Strecke nicht die Aufgabe des Mapathons, sondern muss von Experten in Zusammenarbeit mit Bürger*innen und der Verwaltung vorgenommen werden.